Sofia hat es fast geschafft und macht dieses Jahr ihren Realschulabschluss. Doch wie geht es dann weiter? Eins ist klar: Abitur möchte sie nicht machen, sondern lieber direkt eine Ausbildung beginnen oder anderweitig praktische Erfahrungen sammeln. Außerdem mag sie Tiere und interessiert sich für Umwelt- und Naturschutz. Aber welcher Weg ist nach der Schule der richtige für sie? Wie kann sie etwas finden, was ihre Interessen trifft?

Als sie mit einer Freundin auf die Ausbildungsmesse geht, fällt ihr auf, dass ihre Interessen von keinem Betrieb vertreten werden. Was nun? Sofia nutzt die Chat-Beratung von „Go on – Start up“ und schnell ist klar: Sie will ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der ökologischen Landwirtschaft machen.
Alles begann mit einem QR – Code
Nachdem Sofia mit ihrer Freundin die Ausbildungsmesse besuchte und sie trotz der vielen Möglichkeiten keinen Betrieb gefunden hat, welcher zu ihren Interessen passt, ist sie frustriert. Also geht sie am nächsten Schultag zum Büro der Schulsozialarbeit, um mit jemandem darüber zu sprechen, wie es weiter gehen könnte. Dort bekommt sie am Ende des Beratungsgesprächs eine Postkarte von „Go on – start up“ mit einem QR- Code mit. Die Schulsozialarbeiterin schlägt vor, dass sie sich dort einloggen kann, um weitere Beratung und Unterstützung zu dem Thema zu erhalten. Als Sofia am Nachmittag nachhause kommt, springt sie aufs Sofa, scannt den QR-Code mit ihrem Smartphone und nach ein paar Klicks beginnt sie schon zu chatten.
Wie kann Sofia ihre Interessen mit einer Ausbildung oder ähnlichem verbinden?
Im Live-Chat von „Go on – Start up“ schreibt Sofia mit einem Berater und teilt ihm ihre Interessen mit. Sie ist verzweifelt und fragt sich „Wie kann ich bloß meine Interessen mit einer Ausbildung oder ähnlichem verbinden?“ Während der Chat-Beratung fragt der Berater sie unter anderem nach bisherigen Praktika und Erfahrungen. Da fällt Sofia ein, dass sie vor zwei Jahren bereits in den Sommerferien auf einem Bio-Bauernhof ausgeholfen hat und ihr die Arbeit auf dem Hof sehr gut gefiel. Sie weiß bereits, dass es sehr anstrengend sein kann, doch sie kann jeden Tag etwas Neues lernen, verbringt Zeit mit Tieren, trägt etwas zum Umweltschutz bei und ist in der Natur. Besonders die ökologische Landwirtschaft interessiert sie. Daraufhin schickt ihr der Berater verschiedene Links mit weiteren Informationen und erklärt ihr, dass es die Möglichkeit einer dualen Ausbildung oder eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) gibt. Eine duale Ausbildung bedeutet, dass die Ausbildung wechselnd in einer Berufsschule und einem Ausbildungsbetrieb stattfindet. Das Freiwillige Ökologische Jahr wäre eine Chance, erstmals in einen Öko-Betrieb (einer neben vielen Einsatzbereichen) zu schnuppern und herauszufinden, ob dieser Arbeitsbereich wirklich zu ihr passt. Nun ist Sofia neugierig geworden. Beides gefällt ihr, doch eins hört sich besonders gut an.
Wie geht es nun weiter?
Sofia ist froh, dass sie die Chat-Beratung von „Go on – Start up“ genutzt hat. Mit der Hilfe des Beraters weiß sie nun, was sie machen möchte – ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in der nachhaltigen Landwirtschaft. Das lässt sich super mit ihren Interessen verbinden und sie kann die Zeit nutzen, um den landwirtschaftlichen Betrieb und die damit verbundenen Berufe kennenzulernen. Außerdem wäre dies eine sinnvolle Überbrückung, bei der sie Verantwortung trägt, Neues lernen und sich für die Umwelt engagieren kann. Sie kann es kaum erwarten, weiter zu recherchieren.
Was ist ein FÖJ?
„Das Freiwillige Ökologische Jahr ist ein Bildungs- und Orientierungsjahr, in dem die Freiwilligen für die Umwelt praktisch tätig werden können, um ökologische und umweltpolitische Zusammenhänge in ihrem gesellschaftlichen Kontext besser verstehen zu können.“
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Welche Einsatzgebiete gibt es bei einem FÖJ?
- Umweltbildung
- Umweltverband
- Naturschutzzentrum
- Gartenbau/Landschaftspflege
- Waldkindergarten
- Tierschutz und Tierheim
- Technischer Klimaschutz
- Ökologische Landwirtschaft/Bauernhof
Was erwartet Sofia beim FÖJ?
- Sie engagiert sich für ein Jahr bei der von ihr ausgewählten Einsatzstelle.
- Sie erhält in dieser Zeit ein Taschengeld.
- Während des gesamten Jahres hat sie eine Ansprechperson bzw. pädagogische Begleitung, die sie kontaktieren kann.
- 25 Seminar-Tage mit einer Gruppe von weiteren FÖJ- Freiwilligen sind ein fester Bestandteil des FÖJ’s. Das bedeutet eine Menge Spaß und Kontakte knüpfen.
- Sie sammelt viele neue Erfahrungen, bekommt einen Einblick in die ökologische Landwirtschaft, tut Gutes und wächst über sich hinaus.
Eine Einsatzstelle ganz in der Nähe
Sofia recherchiert weiter und findet verschiedene Träger für ein FÖJ in dem Bundesland, in dem sie lebt. Glücklicherweise gibt es laut der Homepage eine Einsatzstelle in der ökologischen Landwirtschaftin der Nähe ihres Dorfes. Neben der Adresse steht sogar, dass die Stelle noch frei ist. Am nächsten Tag ruft sie bei dem Bio-Hof in der Nähe ihres Dorfes an und erzählt, dass sie großes Interesse daran hätte, an dieser Einsatzstelle ein FÖJ zu machen. Daraufhin wird sie direkt für ein Kennenlern-Gespräch eingeladen.
Mit Bewerbungsunterlagen im Fahrradkorb unterwegs
Zwei Wochen später ist es so weit und Sofia fährt mit ihrem Fahrrad und ihren Bewerbungsunterlagen im Korb zum Hof. Sie ist nervös, freut sich aber darauf, einen ersten Einblick in den Öko-Betrieb, das Team vor Ort und dessen Arbeit zu erhalten. Das Gespräch verläuft super und Sofia ist begeistert von dem Bio-Hof und der damit verbundenen Arbeit. An diesem Hof wären ihre Aufgabengebiete: die Gartenpflege, der ökologische Gemüseanbau sowie ökologische Landwirtschaft. Nach dem Kennenlernen und dem gegenseitigen Beantworten der Fragen fährt Sofia strahlend nachhause und ist gespannt, ob sie in den nächsten Tage eine Zusage erhält.
Wenige Tage später bekommt sie einen Anruf – das Team würde sich freuen, wenn Sofia ein FÖJ bei ihnen auf dem Bio-Hof machen würde. Sofia ist überglücklich und sagt direkt zu. Einen Termin für das Probearbeiten, welches Voraussetzung für ein FÖJ ist, haben sie ebenfalls vereinbart. Nun muss sie nur noch das offizielle Bewerbungsformular auf der Homepage ausfüllen und den Rest erledigt die Einsatzstelle mit dem FÖJ-Träger. Sofia hatte sehr gehofft, dass sie angenommen wird und schickt ihren Eltern und Freundinnen direkt eine Nachricht. Auch dem Berater von „Go on-Start up“ schreibt sie eine Mail, dass sie eine FÖJ-Stelle gefunden hat und bedankt sich für seine Beratung.
*Name geändert
Autorin: Kristina Ams